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Dilldapp entlaufen

…und so geschah es.
Es war in diesem Winter, am Neujahrsmorgen bei einem Spaziergang über das Moos, als ich plötzlich ein vollkommen erstarrtes tierähnliches Etwas im Schnee entdeckte. Vorsichtig nahm ich es hoch und trug es mit nach  Hause. In der Wärme meines Zimmers taute das Tierchen auf und ich erkannte, dass es eine dieser seltenen Dilldappen sein musste.
Noch nie war es jemanden gelungen ein Exemplar zu fangen und nach Hause zu bringen. Dieses Geheimnis verriet ich niemanden.
Anfangs war sie noch ganz scheu und biss wild um sich wenn man sich ihr näherte. Mit der Zeit wurde sie immer zutraulicher, und so ging ich hin und wieder mit ihr sogar spazieren. Als sich aber jetzt das Frühjahr ankündigte wurde sie immer nervöser und unruhiger. Sie biss wieder und gab schrille Pfiffe von sich.
Und vor 4Tagen war sie morgens nicht mehr da.
Nur noch ein Loch im Käfigboden zeugt von ihrer Existenz. Wer hat sie gesehen, meine Dilldappe?
Ich bin untröstlich über den Verlust.
Bitte schreibt mir, wenn ihr eine Dilldappe seht.
Es könnte meine sein. Mein „Neckar-Moorle.“

Tags: Dilldapp gesichtet, Schwenninger Moos
12 Kommentare

12 Antworten zu “Dilldapp entlaufen”

  1. Backstein sagt:

    Herzlichen Glückwunsch zur ersten weiblichen Dilldappe. Bisher war mir nur „der“ Dilldapp bekannt. Nun, vermutlich wird es Frühling und es juckt Deine Lady im Gefieder.

  2. gefunden habe ich den entlaufenen Dilldapp zwar nicht, aber ich kenne diese possierlichen Tierchen gut aus meiner Jugendzeit. Auch in der populären Musik ist ihnen ein Denkmal gesetzt worden. es gibt nämlich einen „Dilldapp-Blues“.
    Eine Kostprobe davon ist zu hören auf http://www.r-ziegler-jazz.de im Ordner „Bands“ unter „Reiner-Ziegler-Trio“

  3. doris sagt:

    ich habe auch eine Schwenninger Dilldappe. Sie braucht viel Auslauf und sollte immer an einer langen Leine geführt werden. Wenn sie mal wegläuft, kommt sie aber irgendwann immer wieer zurück.
    Viel Glück!

  4. Berliner sagt:

    Momentan bin ich in Schwenningen im Urlaub und habe tatsächlich neulich eine Spur von einer Dilldappe entdeckt! Leider war diese Spur direkt auf der Straße und zusammen mit den Bremsspuren zeugte sie von einem unerfreulichen Zusammentreffen von Fauna und Mensch. Zuerst lief ich daran vorbei, bis mir die geweihartigen Hörner auffielen, was für Frösche o.ä. ungewöhnlich ist. Bei näherem Hinsehen erkannte ich dann, dass es sich um eine alte Dilldappe handelte, die ich bis dahin immer als Schwarzwälder Mythos abgetan hatte.
    Der Anblick der Dilldappenreste auf der Straße stimmte mich traurig und ich hoffe für den Autor des oberen Textes, dass es nicht seine handzahme Dilldappe gewesen ist!
    Mittlerweile halte ich die Augen aber wachsam nach Anzeichen weiterer Dilldappen offen, nicht nur wenn ich durchs Moor laufe.

  5. Friederike sagt:

    Was macht die Dilldappe oder der Dilldapp? – wieder aufgetaucht?
    Ich fahre demnächst nach Schwenningen und werde mich mal auf dem Moos umschauen. Vielleicht entdecke ich auch eine/n.

  6. Peter Ruge sagt:

    Frederike, vergess den Sack, das Salz und die Backsteine nicht, falls du eine fangen willst.

  7. Peter Ruge sagt:

    Hallo Doris, das gibt’s doch nicht, hat die vielleicht nur zwei Beine? Die sind besonders häufig.

  8. Peter Ruge sagt:

    Hallo Backstein, na es gibt bestimmt genau so viele weibliche Dilldappen, wie Männliche. Schau dich mal um. Ist dir noch keine begegnet? Apropos Frühling, wie geht’s denn dem Dilldapp in der Zeit? Tapp, tapp.

  9. Peter Ruge sagt:

    Hallo Reiner, ich wusste nicht daß es einen Dilldappblues gibt. Vielleicht nehm ich den mal auf und lass ihn da ablaufen, wo sie mir abhanden gekommen ist. Vielleicht kommt sie wieder, denn sie hat Musik gern gemocht. Sogar so sehr, daß sie sich ein Loch in mein Radio gebissen hat und dort stundenlang drin saß, auch als ich Musik hörte. Hm, vielleicht schau ich da mal nach, möglicherweise ist sie ungeschickterweise an die Kontakte gekommen und deshalb nicht mehr aufgetaucht.

  10. Peter Ruge sagt:

    Wie kann man in Schwenningen Urlaub machen? Ich bin total erschrocken, als ich von der überfahrenen Dilldappe las. Aber meine wohnte bei mir weit ab von der Strasse und vor allem war es kein alter Dilldapp, sondern ein Jungtier. So gesehen kann sie es nicht gewesen sein. Ein Glück.

  11. Ulrike Knickebein sagt:

    Hallo, klar dass Dilldappe in dieser Jahreszeit nicht zuhause sind – die sind (zumindest mein Kaspar)nun fröhlich auf Freierspfoten unterwegs im Schwenninger Moos. Die kommen aber spätestens im Herbst wieder nach Hause, keine Sorge. Und zum fangen braucht es weder Backstein noch Salz; bei Kaspar reicht ein leckeres Gourmetfresschen völlig aus.

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04
2010

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